Bei einem Bau gibt es viele Kostenpositionen, daher können auch in vielen Bereichen Kosten gespart werden. Generell können Sie sich aber eine Faustregel merken: Je einfacher die Architektur und die Konstruktion, desto günstiger wird der Bau.
Planen Sie Ihr Haus in optimaler Größe. Denn jeder Quadratmeter kostet beim Bau bares Geld. Für eine Familie wird normalerweise eine Fläche von ca. 120-150 Quadratmeter als optimal angesehen. Verfallen Sie aber auch nicht in zu großen Sparwahn. Das Haus sollte auch nicht zu klein werden. Denn schließlich wollen Sie ja vermutlich über Jahrzehnte darin auch zu Ihrer Zufriedenheit wohnen. Überlegen Sie daher genau welche Größe Sie benötigen.
Liegen Küche, Bäder und Waschräume beispielsweise im Haus übereinander und nicht weit verstreut, so wird sich dies äußerst positiv in der Rechnung des Installateurs wiederspiegeln. Denn es ist dann nicht nur weniger Material nötig die Verbrauchsstellen zu erreichen, auch die Arbeiten zum Verlegen der Leitungen sollten schneller von der Hand gehen. Idealerweise sollte sich diese Räumlichkeiten dann auch in der Nähe der Anschlußleitungen an das öffentliche Netz befinden – dies verhindert den Bau von langen Leitungen auf dem eigenen Grundstück.
Eine einfache und bewährte Architektur des Hauses und v.a. der Fassade – auch wenn dies häufig als langweilig abgestempelt wird – kann am meisten Geld sparen. Erker, Türmchen, Nieschen oder Balkone sind aufwendig und treiben die Baukosten in die Höhe. Da bei einer einfachen Architektur keine aufwendigen Planungen nötig werden und auf bekannte Lösungen zurückgegriffen werden kann, reduzieren sich die Kosten für Architekt und Tragwerksplaner extrem. Auch die Umsetzung kann häufig ohne aufwendige Verschalungen und Abstützungen erfolgen, was sich nicht nur in geringerem Materialbedarf sondern auch in einer schnellerer Umsetzung bemerkbar macht. Einige Bauunternehmen bieten heutzutage Typenhäuser an, also Häuser eines ähnlichen Typs.
Auch der Bau eines Kellers schlägt sich beim Bau eines Hauses extrem auf die Kosten nieder. Denn es muß nicht nur eine Baugrube ausgehoben und abgesichert werden, zur Vermeidung von späteren Schäden sind häufig auch besondere Maßnahmen zum Schutz gegen Wasser und Feuchtigkeit im Erdreich nötig. Wer günstig bauen möchte, der sollte überlegen ob er auf den Bau eines Kellers verzichten kann. Alternativ bietet sich ggf. ein größerer Grundriss oder ein höherer Bau an.
Wer sein Haus in viele kleine Zimmer unterteilt erhöht damit auch die Baukosten. Denn jede Wand muß gebaut werden. Dies kostet nicht nur Arbeitszeit sondern auch Material. Überlegen Sie daher bei jeder Wand ob diese auch nötig ist. Gerade heutzutage geht der Trend sowieso eher zu wenigen großen Räumen.
Aber nicht nur zu viel Wände sollten vermieden werden, auch zu aufwendig gestaltete Wände können die Baukosten schnell in die Höhe treiben. Wände sollten möglichst immer im rechten Winkel stehen. Schräge oder gar kurvige Wandkonstruktionen sowie viele Aussparungen für Türen oder Fenster erhöhen die Kosten enorm.
Greifen Sie wo möglich auf Fertigelemente zurück, v.a. bei Decken hat sich dies weitläufig durchgesetzt. In der Fabrik werden dazu Elemente vorproduziert die dann auf der Baustelle nur noch mit dem Kran eingesetzt werden und dann mit Beton aufgefüllt werden müssen. Umständliches und kostenintensives Verschalen und Abstützen entfällt somit häufig.
Wer sein Haus kostengünstig plant und damit Baukosten spart, der spart übrigens häufig auch im weiteren Betrieb der Immobilie.
Wer selbst über handwerkliches Geschick und Zeit verfügt oder Freunde und Bekannte kennt die sich beim Bau beteiligen, der kann durch die Erbringung von Eigenleistungen eine Menge Geld sparen. Bedenken Sie aber bitte das solche Arbeiten auch die Freunschaft beeinträchtigen können oder - gerade wenn es sich zwar um hilfbereite Menschen aber keine Fachleute handelt - ggf. eine nicht so gute Qualität geliefert wird. Werden hier Arbeiten unsachgemäß ausgeführt und treten erst im Laufe der Zeit Probleme auf, so kann dies zu teuren Reparaturen führen. Wenn Freunde oder Bekannte Eigenleistungen erbringen sollten Sie nicht vergessen diese und ggf. auch sich (Stichwort Bauherrenhaftpflicht) gegen Unfälle oder Schäden aus den Baumaßnahmen abzusichern. Bevor Eigenleistungen selbst oder von Freunden bzw. Bekannten erbracht werden sollte dies daher zunächst gründlich überlegt sein.